- Marini
- Marini,Marino, italienischer Bildhauer und Grafiker, * Pistoia 27. 2. 1901, ✝ Viareggio 6. 8. 1980; reiste nach Studien in Florenz durch ganz Europa und die USA. Seit 1929 unterrichtete er an einer Kunstschule in Monza, seit 1940 war er Professor an der Brera in Mailand. Großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatte ein Parisaufenthalt (1928) und die Auseinandersetzung mit Werken archaischer etruskischer Kunst. Seine Hauptthemen waren der weibliche Akt und der nackte Reiter (aus Holz oder Bronze). Er modellierte und bearbeitete die Oberfläche seiner Bildwerke mit dem Meißel (starke Unebenheiten und Bearbeitungsspuren) und bemalte die Plastiken meistens. Sie zeigen eine geschlossene, konzentrierte Formgebung, Reiter und Pferd verschmelzen zu einer einzigen Formfigur von dramatischer Kraft. Seine bevorzugte weibliche Gestalt ist neben der Tänzerin die mütterlich-rundplastisch gestaltete »Pomona«. Ferner schuf Marini Gauklerfiguren und Porträts; sein grafisches Werk umfasst neben Zeichnungen u. a. Radierungen, Aquatintablätter und Lithographien. Ein Marini-Museum wurde 1988 in der ehemaligen Kirche San Pancrazio in Florenz (umgebaut von L. Papi und B. Sacchi) eingerichtet.M. M., Druckgraphik. Werkkatalog, hg. v. C. Schulz-Hoffmann (1976);M. M. L'œuvre gravé complet, 1914-1977 (Paris 1978);M. M., 1901-1980. Plastiken, Bilder, Zeichnungen, hg. v. G. Habarta, Ausst.-Kat. (Wien 1984);M. M. Zeichnungen aus dem Nachlaß, hg. v. E. Steingräber, Ausst.-Kat. (1987);M. M. - Werkverz. der Graphik, Beitrr. v. E. Steingräber:(1991);M. M. hg. v. E. Steingräber:Ausst.-Kat. Kunsthaus Wien (1995);
Universal-Lexikon. 2012.